Damit diese Fragezeichen schon bald der Vergangenheit angehören, möchten wir uns in unserem heutigen Blogbeitrag ausführlich dem OCI Standard widmen, um dir und anderen Unternehmen so eine einfache Erklärung an die Hand zu geben.

Was ist OCI überhaupt?

Unter OCI versteht man eine Schnittstelle, die von SAP ins Leben gerufen wurde. Sie soll in erster Linie das Aufrufen externer Produktkataloge ermöglichen und dadurch dem Einkauf die Möglichkeit bieten, hierüber den Warenkorb aufzufüllen. Vereinfacht gesagt heisst das, dass die Beschaffung von Produkten nicht mehr über die Lieferantenplattformen stattfindet, sondern kontinuierlich im System des eigenen Unternehmens bleibt. Lediglich die Daten der Produkte werden übertragen.

Bestimmt bist du auch schon mal im Zusammenhang mit OCI mit dem Begriff „Punchouts“ in Berührung gekommen. Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich der Zugriffsvorgang auf den externen Lieferantenkatalog. Die Kommunikation zwischen deinem System und dem Produktkatalog deines Lieferanten läuft dabei natürlich über die klassischen Internetprotokolle.

Welche Vorteile bringt OCI mit sich?

Unternehmen, die Produktkataloge deiner Lieferanten mit Hilfe von Open Catalog Interface angebunden haben, profitieren über stets aktualisierte und top aktuelle Produktdaten. Warum? Ganz einfach: Die Produktdaten liegen nicht bei dir im System, sondern werden bei jedem Punchout neu von deinem Lieferanten aktualisiert. Dank dieser Vorgehensweise sind Fehler, die durch eine veraltete Datenbank entstehen können, vollkommen ausgeschlossen.

Zudem haben die für den Einkauf zuständigen Angestellten den Vorteil, dass der Produktkatalog des Lieferanten wie ein herkömmlicher Onlineshop genutzt werden kann. Die detaillierte Darstellung der Produkte seitens der Lieferanten sorgt für einen schnellen und bequemen Überblick über die jeweiligen Produkte. So nimmt der Einkauf nur noch einen Bruchteil von der sonst erforderlichen Zeit in Anspruch. Der Einkäufer legt einfach die gewünschten Produkte in den Warenkorb und prüft diesen vor Bestellabschluss noch einmal.

An dieser Stelle kommen wir auch schon zu einem weiteren Vorteil von OCI, denn der Prozess des Check-Outs ist dank dieser Schnittstelle stark verkürzt. Schliesslich geht es im letzten Schritt nur noch darum, die Produktdaten des Lieferanten an dein System zu übermitteln. Es müssen weder Informationen zur Versandadresse noch zur Zahlungsart gemacht werden.

Wissenswert: Bei der Warenkorbübertragung an das interne System findet noch kein Bestellabschluss statt, denn die eigentliche Produktbestellung wird direkt aus dem eigenen System heraus getätigt. Somit läuft dieser gesamte Prozess genauso ab, wie es die Bestellprozesse deines Unternehmens vorsehen. Erst nach der Freigabe der Bestellung wird der Auftrag über den elektronischen Weg an den jeweiligen Lieferanten übertragen.

Sowohl der Einkauf als auch die Lieferanten profitieren von dieser Schnittstelle!

Natürlich hält ein OCI-Onlineshop nicht nur für den Einkauf unzählige Vorteile bereit, denn auch für den Vertrieb sorgt die Bereitstellung des Produktkataloges über eine OCI-Schnittstelle für einen vereinfachten Prozess. An dieser Stelle möchten wir daher auch die zahlreichen Vorteile für Lieferanten kurz und knapp erläutern:

  • Der Einsatz von OCI sorgt dafür, dass du als Lieferant für deinen potenziellen Kunden noch interessanter bist, denn schliesslich vereinfacht diese Schnittstelle den Einkauf ungemein.
  • Du als Lieferant hast die Möglichkeit deine Produkte und Dienstleistungen sowie deren Spezifikationen optimal auf deine Kunden zugeschnitten zu präsentieren.
  • Du musst dich nicht mehr darum kümmern, dass deine Kunden in regelmässigen Abständen den aktuellen bzw. neuesten Produktkatalog vorliegen haben, denn sämtliche Änderungen, die du an deinem Produktsortiment vornimmst, sind direkt für all deine Kunden ersichtlich.

Bringt OCI auch Nachteile mit sich?

Obwohl das Anbinden eines externen Produktkatalogs mittels OCI praktisch ist und die Arbeit in der Beschaffung enorm vereinfacht, bringt diese Schnittstelle auch den ein oder anderen Negativaspekt mit sich.

So ist die OCI-Schnittstelle zum Beispiel nicht für jedes Unternehmen geeignet, denn wenn ein Unternehmen nur einmal jährlich beim Lieferanten bestellt, lohnt sich der Aufwand für die Einbindung der OCI-Schnittstelle kaum. Hinzukommt, dass aber auch die kontinuierliche Preiskontrolle, die ein Lieferant regelmässig für seine Produkte durchführen muss, meist sehr mühsam und schwierig ist. So sind Preisänderungen, die zum Beispiel vom festgelegten Rahmenvertrag abweichen, sehr schwer zu identifizieren.